Bigge

Nach eingehenden Voruntersuchungen begannen bereits im Jahr 1938 die Entwurfsarbeiten für die Biggetalsperre. Sie mussten jedoch wegen des 2. Weltkrieges eingestellt werden. Erst das Aufblühen der Industrie und der Bevölkerungszuwachs veranlassten den damaligen Ruhrtalsperrenverein die Pläne wieder aufzugreifen. Mit dem Bau der Talsperre wurde 1957 begonnen.

Das Wasserkraftwerk für die Erzeugung von Strom entstand in den Jahren 1964 und 1965. Eine der Hauptaufgaben der zwischen Attendorn und Olpe gelegenen Biggetalsperre ist es, Zuschusswasser in das Flusssystem der Ruhr abzugeben.

Eine weitere Aufgabe ist der Hochwasserschutz. In der Zeit vom 1. November bis 1. Februar wird ein Hochwasserschutzraum von 32 Mio. m³ des Gesamtfassungsvermögens von ca. 150 Mio. m³ freigehalten. Die Wasserabgabe, die sich nach den Erfordernissen der wassermengenmäßigen Bewirtschaftung der Ruhr richtet, erfolgt über das Biggekraftwerk, das rund 600 m unterhalb des Sperrdammes gelegen ist. Über eine Triebwasserleitung mit einem Durchmesser von 4 Metern werden die 4 Turbinen des Biggekraftwerkes mit Wasser zur Erzeugung von Energie versorgt.

Im Wasserkraftwerk der Bigge nutzen drei Francis-Turbinen mit je 10,5 m³/s und eine kleine Francis-Turbine mit 1,5 m³/s Ausbauwassermenge die Energie des gestauten Wassers. Über die kleine Turbine wird die aus ökologischen Gründen vorgeschriebene Mindestwassermenge abgegeben. Insgesamt werden im Biggekraftwerk jährlich durchschnittlich über 23 Mio. kWh Strom erzeugt.

Das Biggekraftwerk ist zur Zeit an die BIGGE ENERGIE verpachtet. Die BIGGE ENERGIE kann ihren Kunden deshalb „blauen“ Naturstrom aus 100% Wasserkraft anbieten.