Fischtreppen

Durch Staubauwerke wird in der Regel die Fischwanderung stromaufwärts verhindert und stromabwärts erschwert. Fischwanderungen sind keine zufälligen Ortswechsel, sondern erforderlich, damit die Fische ihren Laich ablegen, Nahrung finden, Winterruheplätze aufsuchen oder zwischen den Lebensräumen verschiedener Lebensphasen hin- und herwechseln können. Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit sichert daher die Vielfalt der Arten im Gewässer und bewahrt  so die heimischen Flüsse als ökologische Ressource für die Zukunft.

Um lokalen Fischarten und Makrozoobenthos (Kleinstlebewesen) die Wanderung zu ermöglichen wurden an den Kraftwerken Bamenohl und Kemnade im Einklang mit der Wasserrahmenrichtlinie der EU zwei Fischtreppen geschaffen.

Das Konzept einer Fischtreppe ist einfach: wandernde Fische werden in einen künstlichen Wasserlauf gelockt, der das unüberwindbare Bauwerk umgeht. In Bamenohl wurde die Fischtreppe als naturnahes, wildbachähnliches Gerinne ausgebildet, das sich in die vorhandene Landschaft einfügt. In Kemnade wurde auf Grund der beengten Platzverhältnisse ein sogenannter „Vertical Slot Pass“ konstruiert, bei dem 22 aus Beton gegossene Einzelbecken Unter- und Oberwasser über eine Gesamtlänge von 139 Metern miteinander verbinden. Die einzelnen Becken sind dabei durch Spalten miteinander verbunden. Nach Überwindung jeder kleinen Stufe kann der Fisch sich in einer strömungsberuhigten Zone des darüber gelegenen Beckens ausruhen.